Kristallklares Strohgelb mit grünlichen Reflexen. Eleganter und intensiver Duft, blumig und fruchtig, wohlriechend und von einwandfreier Güte und Beständigkeit. Die vorherrschenden Aromen sind Akazie, Pflaume, gelber Pfirsich und Renettenapfel. Am Gaumen präsentiert sich der Wein intensiv und vollmundig, der geschmeidige Körper spiegelt die charakteristischen Merkmale des Rebstocks wider. Der trockene und würzige Geschmack vermittelt dank der besonderen Weinbereitung eine angenehme Frische. Der lang anhaltende Abgang ist von gefälliger Aromafülle und wird von einem eleganten, leicht würzigen Nachgeschmack begleitet.
Reifung:
Wie der Friulano gehört auch der Ribolla Gialla zu den großen autochthonen Weißweinen der Region Friaul. Die Trauben werden bei optimaler Reife gelesen, die Weinbeeren entrappt und anschließend sanft gekeltert. Die so gewonnene Blume des Mostes wird statisch kalt geklärt und später dem 3-4 Tage vorher vorbereiteten Gäransatz aus den sorgfältig ausgewählten Trauben desselben Rebstocks beigemengt. Anschließend wird eine langsame Gärung eingeleitet, die in Edelstahltanks unter strenger Temperaturkontrolle (16 °C) stattfindet und zirka 30-40 Tage andauert. Nach Abschluss der Gärung wird über längere Zeit und mit abnehmender Häufigkeit das Bâttonage–Verfahren angewandt, um auf diese Weise einen kräftigen, vollmundigen Wein mit zartem Duft zu erhalten. Mit der Flaschenabfüllung wird bis zur zweiten Märzwoche gewartet.
Erzeuger:
In Spessa, dem Herzen der Colli Orientali im Friaul, nur wenige Kilometer von der Römer- und Langobardenstadt Cividale entfernt, erzeugte Großvater und Halbpächter Zorzettig, auch Min genannt, bereits 1960 Wein für seine Familie. Freunde und Bekannte kamen von überall her, um ihn zu verkosten. Das Geheimnis der Qualität, eine Geschmacks- und Duftessenz, lag in der Liebe zur heimischen Erde und zu Noahs biblischen Rebstock. Der Patriarch Min beschloss also bald, gemeinsam mit seinen Söhnen Francesco, Giuseppe und Livio nicht mehr nur für den Privatverbrauch zu produzieren, sondern sich dem Großanbau der Reben zu widmen und kaufte daher kleine Grundstücke in der Umgebung des Herrenhauses in der Gegend nahe Ronchi San Giuseppe in der Ortschaft Spessa di Cividale. Am 21. November 1971 vermählte sich Livio mit Gabriella Sgiarovello. Gabriella, die damals eine anerkannte Hemdenschneiderin war, legte Nadel und Faden zur Seite, weil ihre Hilfe vonnöten war, und begann mit Einsatz und Entschlossenheit und dem für sie typischen Enthusiasmus aktiv im landwirtschaftlichen Betrieb mitzuarbeiten. Während ihrer Ehe mit Livio bekam sie zwei Söhne: Massimo und Marco. Anfang der 80er Jahre besaß die Familie nunmehr einen blühenden Betrieb und die Großfamilie Zorzettig hatte in der Zwischenzeit weiteren Zuwachs bekommen: die zweite Weinbau-Generation - Francesco, Giuseppe und Livio - beschloss daher, jeder für sich seinen eigenen Weg zu gehen, wobei sie jedoch immer die Rebe und den alten Beruf des Weinbauers als Leitfaden beibehielten, obwohl jeder mit seiner jeweiligen Familie seinen eigenen Betrieb gründete. 1986 entstand Livios landwirtschaftlicher Betrieb in Ipplis. Damals zählte er 23 Hektar Weinberge, die vor allem mit einheimischen Rebstöcken bebaut waren, 10 Hektar Saatland und 5 Hektar Wald. Der seinerzeit in geringen Mengen abgefüllte Wein wurde direkt im Betrieb an Privatkunden des einheimischen Marktes verkauft; was übrig blieb wurde in den typischen friaulischen Wirtsstuben ausgeschenkt. Nur wenige Monate nach der Gründung des eigenen Weinguts starb Livio und so musste Gabriella die Ärmel hochkrempeln. Sie schöpfte jedoch Kraft aus der beharrlichen Leidenschaft und dem Fleiß ihres Mannes und mit der Unterstützung und Zuneigung ihrer jungen Söhne – Massimo & Marco beschloss sie, die Familientradition mit derselben Ausdauer und Liebe zu Scholle und Arbeit weiterzuführen.